2022 | Hannover | Staatstheater
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„Wie gelangen wir sicher ins Innere? Und wieder hinaus, ohne den Halt zu verlieren?“, fragt sich gleich zu Beginn der Bergrat Wilhelm August Julius Albert. Die Rede ist vom Vordringen in die Erde, die doch so viele Schätze unter ihrer harten Kruste verbirgt. Gleichermaßen zielt die Frage aber auch auf das Eintauchen in das menschliche Innere, das scheinbar ähnlich viele Rätsel bereithält wie Mutter Erde. Nicht zuletzt aber fragt der Bergrat nach der inneren Ordnung und Veränderbarkeit unserer Gesellschaft. Er wird ein Seil entwickeln, das die Bergbaukunst revolutioniert und den Halt beim Abtauchen Richtung Erdkern wahrt. Doch welches Instrument sichert uns, wenn wir uns und unser Zusammenleben untersuchen?
Rittbergers Stück versammelt Menschen und verzahnt ihre Geschichten über die Zeiten hinweg – beginnend Anfang des 19. Jahrhunderts schlägt es den Bogen in unsere nahe Zukunft. Inmitten der heutigen Klimakrise fragt es danach, wie wir leben können und mit wem wir uns zusammentun. Es will wissen, wie die Liebe funktioniert. Es fragt, ob wir Herrschaftsverhältnisse ändern können, indem wir die großen politischen Zusammenhänge in ihr Gegenteil verkehren. Es sucht nach Zärtlichkeit, die Nachsicht übt gegenüber der Notwendigkeit. Es zeigt den Raubbau an der Welt und den Raubbau am Menschen. Es tastet sich vor in eine Welt, die in Fürsorge und Verbindung, Kooperation und Freiheit einen neuen Versuch wagen könnte.
Marie Bues, die zuletzt Klimatrilogie in Hannover inszenierte, wird das Auftragswerk zur Uraufführung bringen.
REGIE Marie Bues
TEXT Kevin Rittberger
BÜHNE Shahrzad Rahmani
KOSTÜME Moran Sanderovich
LIVE-MUSIK Johannes Frick
VIDEO Camille Lacadee
DRAMATURGIE Michael Letmathe
mit Alrun Hofert, Lukas Holzhausen, Irene Kugler, Birte Leest, Nicolas Matthews
FOTOS Katrin Ribbe